Von Mäusen und Menschen (2008)

 

 

4. Juli – 30. August 2008

 

Stück: John Steinbeck

Regie: Livia Anne Richard

Musik: Hank Shizzoe

 

Im Sommer 2008 kam John Steinbecks berührende, gesellschaftskritische Erzählung «von Mäusen und Menschen» (Of Mice and Men) auf die Gurten-Freilichtbühne. Dies im 40. Todesjahr des mehrfach ausgezeichneten Amerikaners. Neu verfasst und dramatisiert wurde seine Geschichte von der Autorin und Regisseurin Livia Anne Richard, musikalisch begleitet vom Schweizer Sing&Songwriter Hank Shizzoe.

 

John Steinbeck erzählt von zwei Freunden, Wanderarbeitern, die von Farm zu Farm ziehen, immer auf der untersten sozialen Stufe, ausgeliefert der gnadenlosen Ausbeutung im Wilden Westen. «Vom Fett leben», das ist der Traum der beiden Freunde, die immer darum bemüht sind, etwas Erspartes zur Seite zu legen. Der sehnliche Wunsch nach einem eigenen Stück Land, nach ein klein bisschen Wohlstand ist Lebenselixier und Hoffnungsträger. Allein ein Gespräch darüber macht das Leben fröhlicher. Vor allem aber gibt die unbedingte Freundschaft Trost und Halt.

Lennie und George: Ein ungleiches Paar. Intelligent der eine, George. Geistig zurückgeblieben, einfältig, jedoch körperlich bärenstark der andere, Lennie – mit der Sehnsucht nach Weichem, Zartem. Ein Junge, der seine Kraft nicht zügeln kann und dabei aus lauter Freude und Zuneigung schnell mal eine Maus, einen kleinen Hund erdrückt. Zwei Männer, die sich gegenseitig brauchen: der eine, um beschützt zu werden; der andere, um zu beschützen.

 

In ihrer Umsetzung wollte Livia Anne Richard ganz auf das setzen, was das Stück – mit Respekt behandelt – verdient: ein Stück der leisen Töne sollte es sein, ein Stück, welches einen eigentümlichen Sog entwickelt, dem sich der Zuschauer nicht mehr entziehen kann und will. Das Stück lebte von seinen sehr berührenden Momenten, die aber auch Raum liessen, herzhaft und teilnehmend zu lachen. Zur Stimmung auf dem Gurten trug die Musik das Ihrige, ganz Wesentliche bei: Der weit über die Landesgrenze hinaus bekannte Gitarrenvirtuose Hank Shizzoe hatte eigens für das Stück Musik komponiert und sie als Bühnenfigur mit Gitarre und Gesang zum besten gegeben – ganz organisch eingebettet in das Stück und somit fähig, an der rechten Stelle die Stimmung zu verstärken, aber auch Kontrapunkte zum Geschehen zu setzen. Das Ensemble bestand aus erfahrenen semiprofessionellen und professionellen SchauspielerInnen. Die Regisseurin konzentriert sich auf die wesentlichen, starken Charakterrollen und verzichtet bewusst auf Volksszenen.