Ein Engel kommt nach Babylon

«Es gibt keine Änderung der Welt ohne Änderung des Menschen.» Friedrich Dürrenmatt 

 

Erstes Freilichttheater auf dem Gurten

 

Uraufführung

28. Juni – 23. August 2002

 

Stück: Friedrich Dürrenmatt

Regie: Livia Anne Richard

Musik: Jalalu-Kalvert Nelson

 

Wenn ein Engel auf die Erde kommt und mit sich die Gnade bringt,

die Himmelsgnade, verkörpert in einer wunderschönen jungen Frau...
Wenn diese Gnade für den ärmsten der Menschen bestimmt ist...
Wenn der Engel – irrtümlicherweise? – den König für den ärmsten der Menschen hält...

Wenn der König sich deshalb vom Himmel beleidigt fühlt, und die Gnade gnadenlos zurückweist...

 ...dann ist Chaos pur. Verwirrung pur. Dürrenmatt pur.

 

«Ein Engel kommt nach Babylon» – und er bringt die Gnade, verkörpert in einer wunderschönen jungen Frau, Kurrubi, auf die Erde. Kurrubi ist bestimmt für den ärmsten, niedrigsten unter den Menschen, für Akki, den letzten Bettler Babylons. Bloss: in dem Moment, in dem der Engel frühmorgens auf die Erde kommt, trifft er noch einen zweiten Bettler an, den verkleideten König Nebukadnezar von Babylon. Dieser will in Bettleraufmachung herausfinden, weshalb sich Akki als einziger standhaft wehrt, seinen Bettlerstatus aufzugeben, obwohl er, der König, das Betteln verboten hat.

 

Der Engel muss nun herausfinden, welcher dieser zwei Bettler der ärmere ist, Akki, oder dieser neu dazugekommene Bettler. Welchem Bettler soll er nun die Gnade übergeben? Die Verwirrung ist gross – das Verhängnis nimmt seinen Lauf...

 

Dürrenmatt hält den Spiegel hin, wo hinein wir glotzen und staunen über eine Blindheit, die nur wir Menschen sehenderweise hinkriegen.